Der inländische Sojaanbau führt derzeit noch ein Schattendasein. Das wird sich wahrscheinlich ändern, weil mit dem Sojaimport lange Transportwege mit dementsprechenden CO2-Emissionen verbunden sind. Ein Lebensmittelhersteller, der bereits seit geraumer Zeit auf vegetarische, zuletzt auch vegane Alternativen zu Fleisch und Wurst setzt, nämlich die Rügenwalder Mühle in Niedersachsen, fördert nun massiv den inländischen Sojaanbau. In diesem Jahr hat die Rügenwalder Mühle über Anbauverträge mit Landwirten in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen insgesamt rd. 50 ha LN mit Sojabohnen bestellen lassen. Man betrachtet das dort als „Pilotprojekt“. Wenn das Pilotprojekt erfolgreich verlaufe, will die Rügenwalder Mühle ab 2021 ihren großen Gesamtbedarf an Soja bereits im Umfang von 10 % aus heimischem Anbau decken. Schon 2019 war von dem Lebensmittelhersteller ein Strategiewechsel eingeleitet worden, aufgrund dessen im vergangenen Jahr etwa 50 % des Sojas aus der Donauregion bezogen wurden, nur noch der Rest aus Übersee.